Carmen Rohlfs feiert doppelt: Ironman-Debüt und Geburtstag

 

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Vor etwas mehr als 4 Jahren verbrachte ich den Sommer in Nizza und Dennis kam mich zum Rennrad fahren besuchen. Zu dieser Zeit fand auch der IronMan Nizza statt. Nachdem ich Teile der Radstrecke gefahren war, schien es mir schier unfassbar wie die Leute die das schaffen können. Den ganzen Tag stand ich an der Strecke und war fasziniert wie jung, alt, dick & dünn sich durch das Rennen kämpfen.

Ein paar Wochen später ohne jegliches Schwimmtraining, standen Dennis und ich am Start des Schwarmer-Familientriathlons.

Im Folgejahr dann die erste Olympische Distanz in Barcelona und 2016 dann die erste Mitteldistanz im Kraichgau. Letztes Jahr war dann die Überlegung dieses Jahr noch mal eine Mitteldistanz zu machen, doch dann kam das Datum für den IronMan Barcelona und ein paar Wochen Selbstgesprächen, habe ich mich dann doch angemeldet.

Nach 9 Monaten fleißigem Training, fingen so langsam die Paranoia an. Drei ausgerenkte Wirbel im Rücken und einer in der Brust waren dazu auch nicht hilfreich. Diverse Arzt & Physio-Besuche später und als personifizierte Zink&Vitamin-C Bombe (Erkältungs-Paranoia) bin ich nun aber am Renntag gesund und munter :)

 Die ganze Woche hatten wir hier top Wetter und jeden Morgen um 8:40 Uhr sehr ruhige angenehme See. 

Für den Renntag hat sich das Wetter aber etwas anderes überlegt. Nachdem ich dann 48 Stunden lang alle Wetter-Apps gecheckt habe, wusste ich immer noch nicht was ich anziehe. So hatte ich meinen halben Kleiderschrank in meinem Bike-Bag. 

Am Rennmorgen, war ich für alle Eventualitäten gerüstet und nachdem ich schon erste Geburstagsgeschenke öffnen durfte, gut gelaunt am Start, habe gefeiert und mich auf das Rennen gefreut. Sabrina schaute mit ernster Miene auf die an diesem Morgen sehr raue See. Als es dann endlich ins Wasser ging wurden wir erstmal ordentlich durchgespült auf der ersten Geraden. Dann ging es bis zur Wende mit ordentlich Rückenwelle ziemlich zügig zur Wende. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie wohl der Rückweg wird, wenn wir jetzt in die Richtung übers Wasser fliegen. Beim Wendepunkt bin ich dann erstmal 50m Brust geschwommen um mich zu orientieren und mich an die Gegenströmung zu gewöhnen. Dann ging es und ich hab nur 3 Wellen auf dem Rückweg geschluckt. 

swim start 2

Als ich rauskam war so weit alles tutti und ich fit. Nach einem schönen "Snicker-Gries-Shake" bereit fürs Rad. Ich hab mich dann für nur das Radtrikot drüber entschieden... das war etwas frisch, aber es ging. Beim Rad fahren lief alles locker. Da die Rad-strecke extrem voll war konnte ich leider nicht meine 180km Dauertritt fahren und musste mich immer wieder mal zurück rollen lassen und mal wieder vorfahren, um zumindest einigermaßen Abstand zu halten. Bei den definitiv zu großzügig verkauften Startplätzen. 

Bei 86 km habe ich meinen geplanten Verpflegungsbeutel und Dixi-Stopp eingelegt und mit meiner Eigenverpflegung ging es entspannt in die zweite Runde. Mein Mann und zwei Freunde haben es irgendwie auch um alle gesperrten Straßen rum geschafft und standen an verschiedenen Ecken zum Anfeuern :)

Carmen bike 2 2nd lap

Bis 150km bin ich locker gerollt und dann fing so langsam Schulter und Nacken an weh zu tun. So bei 170km dachte ich mir ok so langsam merk ich auch die Beine... aber das Schlimmste kommt ja noch. 

Als ich dann gerade an meinem Wechselbeutel ankam, traf ich dann Sabrina und wir konnten noch kurz T2 Kaffeeklatsch machen. 

Dann ging es auf die Laufstrecke. Bis km 17 war alles recht locker und die Beine auch nicht schlechter als auf meinen Mitteldistanzen. Dann wurde es langsam zäher. Ab 20km wollte mein Körper keine Verpflegung mehr aufnehmen und sobald ich an etwas nippte wurde mir schlecht. Ab da dann Fettverbrennungslauf. Bei km 30 hab ich mich dann schon  über meine 30+ km gefreut und ab da waren meine Oberschenkel gefühlte Betonklötze und ich dachte nur "einfach weiterlaufen... immer weiterlaufen.. nicht gehen nicht stehen bleiben". Ein bisschen hatte ich Angst, dass ich denk linken Oberschenkel irgendwann gar nicht mehr bewegen kann, aber irgendwie ging es weiter. Auf den letzten km wurde es auch wieder sehr nass und sehr kalt und ich war mehr als begeistert frühzeitig (40min bis 1:40min)  vor meiner geschätzten Zielzeit einzulaufen. Dann direkt in die warme Dusche & zu meiner Geburtstagstorte und vielen schönen Geschenken von meinem Mann und meiner Familie ...inklusive eines neuen Fahrrades.. schönes Holland Fiets zum cruisen durch die Bremer City  :)

Nun erstmal meine Beine hochlegen und dann demnächst wieder bisschen radeln, MTB, Yoga & planschen nach Lust und Laune. Ich freu mich schon wieder! 

Im nächsten Jahr dann kurz und knackig oder allzeit bereit für Schwimm-/ Radstaffeln... Läufchen erstmal nur kurz und entspannt zum Spaß... Pause für meine Achillessehnen, Knie & Gelenke. 

Bericht: Carmen