TdE 2019

Am Sonntag begab sich das RCB Cylyng Team nach Göttingen, um die Form für die kommenden Rennen zu testen, denn gewinnen kann hier keiner von uns. Angetreten sind Tobi (dnf), Andrés (333, das bringt Glück), (Markus (244), Jörn (128), Leo (94) und Dominik (90).

Das Rennen - mal wieder hervorragend organisiert - startete pünktlich und dann ging es trotz Neutralisation sehr hektisch los. Es gab ständig Positionskämpfe und gefühlt wollte jeder der 1.700 Starter als erster in die Steigungen fahren. Die vielen Positionskämpfe kosteten viele Körner, weil man immer wieder dazu gezwungen wird am Feld vorbei zu sprinten, um sich so wieder nach vorne zu arbeiten. In den Kurven wird natürlich spät gebremst, um auch hier noch Plätze gut zu machen. Hierbei muss man natürlich immer das Gefühl haben sich auf sein Material verlassen zu können (nasse Fahrbahn und Karbonflanken).

Nach ein paar kurzen und giftigen Steigungen ging es in die ersten richtigen Hügel. Hier nehmen die Positionskämpfe nochmal richtig zu. Ich versuche immer am Fahrbahnrand zu fahren, um auf den Rasen ausweichen zu können. Dies zahlte sich für mich mal wieder aus. Direkt vor mir hakte ein Fahrer sein Vorderrad im Hinterrad seines Teamkollegens ein. Dies führte unvermeidlich zum Sturz. Durch eine Vollbremsung und ein schnelles Ausweichen kam ich um diesen Sturz herum. Hinter uns potenzierten sich die Bremsvorgänge. Weiteres Karbon machte Bekanntschaft mit dem Asphalt. Irgendjemand schrie schmerzverzerrt, wohl einer der vier Fahrer, die letztlich im Krankenhaus landeten. Für mich ging das Rennen, dank des kurzen Ausflugs ins Grüne, weiter. 200 Meter weiter lag das halbe Team Strassacker in der Leitplanke. Langsam vorbei und weiter ging es. Nun waren wir im Anstieg und das Tempo niedrig. Da zog sich der nächste Sturz von links nach rechts über die Straße. Das war dann der dritte Sturz in zwei Minuten. Da war man am Ende schon ganz glücklich heil ins Ziel zu kommen. Tobi war zu diesem Zeitpunkt wegen eines Plattfußes aus dem Rennen.

Das Rennen ging in dezimierter Teilnehmerzahl weiter. Das Tempo im Anstieg war hoch, zu hoch für mich. Nach ca 2/3 muss ich die Spitzengruppe reißen lassen (wie in dem Jahr zuvor). Diese war allerdings noch recht groß. Ich fand ein paar Mitstreiter und wir kämpften zusammen bis zum Hohen Hagen. Hier warten teilweise Steigungen im zweistelligen Bereich. Auch hier war das Tempo für mich wieder zu hoch und ich musste die nächste Gruppe ziehen lassen. Frustration mischt sich mit Schmerz. Ich hatte aber noch die Hoffnung, dass wir die Gruppe auf dem Weg nach unten wieder fangen würden. Bei uns bildete sich eine 4er Gruppe, die einen total sinnlosen All-Out Kreisel fuhr. Nachdem die Gruppe, die ich am Berg verloren hatte, wieder bis auf 100 Meter eingeholt war, platzten mir beim Wechseln die Beine. Ich kämpfte dann noch ca 3 Min hinter den dreien hinterher aber es gelang mir nicht mehr die Lücke zu schließen. Ich kapitulierte und wartete auf die nächste Gruppe. Hier traf ich Leo wieder. Im Weiteren verlauf versuchten es hier vereinzelte Glücksritter auf eigene Kappe. Ich achtete jetzt nur noch darauf keinen entkommen zu lassen, ruhte mich aber ansonsten aus. Kurz vor dem Ziel brachte mich Leo in heldenhafter Selbstaufopferung in Position für den Sprint, verrechnete sich jedoch etwas und so hielt ich bei dem 300 Meter Schild meine Nase in den Wind. Das Kleinhirn melde sich und befahl den Beinen noch mal alles rauszuhauen. Der Leistungsmesser zeichnete 1.320 Watt in der Spitze auf. Ich riss sofort ein Loch und dachte ich komme trotz des langen Weges durch. In kurzer Blick nach hinten zeigte einen Fahrer, der es noch versuchte. 50 Meter vor dem Ziel machten es die Krämpfe in meinen Oberschenkeln unmöglich weiter zu treten und ich wurde doch noch übersprintet.

Am Ende war ich ganz zufrieden mit meiner Leistung auch wenn die Platzierung im Vorjahr deutlich besser war. Das Team war super drauf und wir hatten unseren Spaß.

Bericht: Dominik